Mittwoch, 20. März 2019

Rotbarts wilde Verwandte

zur Kulturgeschichte des anthropogenen Artensterbens

Medieninformation vom Autor: Marmorkatze, Sumatratiger, Leopard, Nebelparder oder Schwarz-fußkatze. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie sind vom Aussterben zumindest in freier Wildbahn bedroht. Bereits seit der Entstehung der ersten Zivilisationen werden sie verehrt und verfolgt, ausgerottet und vergöttert. Aber erst mit der europäischen Expansion wird mit zunehmender Geschwindigkeit ihre natürliche Lebensgrundlage überall auf der Welt unwiederbringlich zerstört. Rotbarts wildeVerwandte ist eine kulturgeschichtliche Reise von der Frühzeit über das 17. Jahrhundert, in dem der fiktive Schiffskater Rotbart seine Abenteuer erlebte, bis in die Neuzeit und zu den aktuellen Heraus-forderungen, denen sich der Arten- und Habitatschutz angesichts der sogenannten sixth extinction, also dem sechsten Massenartensterben der Erdgeschichte, zu stellen hat. Der Leser taucht dabei ein in die Welt von göttlichen Herrschern, Kulturheroen, menschenfressenden Raubkatzen, skrupellosen Geschäftemachern, historischen Ausrottungskampagnen und schießwütigen Naturforschern. Denn die Kulturgeschichte des anthropogenen Artensterbens ist geprägt von Gier und Machtbesessenheit, wissenschaftlicher Leidenschaft, religiösen Überzeugungen und einer gehörigen Portion Dummheit der Tierart, die sich in ihrer Hybris selbst als Homo sapiens, also als weise und vernünftig bezeichnet. 

Auf den ersten Blick mag es etwas ungewöhnlich erscheinen, einen Roman über die Abenteuer eines fiktiven Schiffskaters aus dem 17. Jahrhundert zum Anlass zu nehmen, eine kleine Kultur-geschichte über das vom Menschen verursachte Artensterben zu schreiben. Aber der Protagonist der Rotbartsaga und seine Freunde begegnen bereits auf ihrer ersten Reise nach Ostindien einer Reihe von wilden Verwandten und anderen Tieren, die inzwischen ausgestorben oder vom Aussterben bedroht sind. Auch wenn der Kater und seine Abenteuer reine Fiktion sind, Ausgangsmaterial des in der Rotbartsaga gesponnenen Seemannsgarns sind die sorgfältig recherchierten Fakten der historischen Realität. Und dazu gehört eben auch der Umgang des Menschen mit seiner Umwelt, der Natur und ihren wilden Geschöpfen.

Das Buch Rotbarts wilde Verwandte liefert dem Leser nicht nur eine kulturgeschichtliche Abhandlung des menschengemachten Artensterbens, sondern stellt auch einzelne ausgewählte Artenschutzorganisationen vor, die das Spektrum und die Herausforderungen der Arbeit für den Erhalt unserer Umwelt und ihrer tierischen Mitbewohner beispielhaft repräsentieren.

Wolfgang Schwerdt: Rotbarts wilde Verwandte. Zur Kulturgeschichte des anthropogenen Artensterbens. Bod 2019. Taschenbuch, 184 Seiten, zahlreiche farbige und schwarzweiße Illustrationen. ISBN: 9783739249742


Wolfgang Schwerdt (dipl Betriebswirt) wurde 1951 in Berlin geboren und arbeitete seit den 1980 Jahren als freier Journalist zu wirtschaftlichen und kulturgeschichtlichen Themen. Seit 2010 publiziert er Sachbücher zu Kultur- und Seefahrtsgeschichte sowie Fiktionales über Seefahrt und Schiffskatzen.
Buchblog Rotbartsaga: https://rotbartsaga.com/
Blog Forscher, Katzen und Kanonen: https://forscherkatzenkanonen.wordpress.com/

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