Sonntag, 2. September 2012

Die Story von Sally und Benno 2


Der Kampf um Sallys Rückkehr


Lange Zeit fühlten sich die Katzen auf dem Heuboden recht wohl. Es gab genügend zu jagen, es gab ausreichend Verstecke und es gab viele kuschelige Plätze in Heu und Stroh. Aber dann, eines Herbsttages, war Sally verschwunden, einfach weg. So sehr wir auch suchten und lockten, die kleinste der drei Katzen, die kurzbeinige Sally war nicht mehr auf dem Heuboden.

Natürlich machten wir uns große Sorgen, Sally war die kleinste und offensichtlich auch ängstlichste der Katzen, zumindest blickte sie immer mit großen runden Augen in die Welt. Tagelang gab es keine Spur von Sally, weder auf dem Heuboden noch irgendwo sonst auf dem Hof. Wir befürchteten, dass sie ganz weggelaufen war. Trotzdem stellten wir jeden Tag ein Schälchen mit Katzenfutter vor unsere Glastür zum Hof, in der Hoffnung, die Kleine damit anzulocken. Und eines Abends war es dann soweit. Langsam, und vorsichtig, nach allen Seiten sichernd schlich die kleine Katze zur Futterschale. Aber als wir sie leise bei ihrem Namen riefen, verschwand sie sofort wieder.
Uns fiel ein Stein vom Herzen, wenigstens war sie noch da. Aber dass sie wieder so scheu geworden war, beunruhigte uns doch sehr. Denn es wurde immer kälter und ihr Verhalten gab uns keine Chance, sie in einen sicheren, warmen Raum zu bekommen. Und Sally war da draußen natürlich nicht allein. Während wir allabendlich auf Sally warteten, die sich, gut versteckt, offensichtlich immer irgendwo in der Nähe des Futternapfes aufhielt, beobachteten wir des Öfteren eine andere riesige Katze, die sich an Sallys Futter vergreifen wollte. Natürlich jagten wir sie weg und etwa zehn Minuten später schlich sich die kleine Schwarze wieder zum Napf. Aber kaum hatte sie daran genippt, ergriff sie auch schon wieder die Flucht. Kein Wunder, denn gegen den kräftigen Waschbären, der sich nun an ihrem Futter delektierte, hatte Sally natürlich keine Chance. Also hieß es wieder Abwarten. Aber statt der kleinen Katze machte sich erst mal ein Igel laut Schmatzend am Futternapf gemütlich.

Es dauerte sehr sehr lange, bis Sally wieder ein klein wenig zutraulicher wurde und wenigstens nicht mehr wegsprang, wenn sie unsere Stimmen hörte. Und irgendwann – wir hatten unsere Glastür zum Hof aufgelassen, wagte sie sich sogar in unserer  Anwesenheit vorsichtig in das Zimmer. Als wir jedoch die Tür schlossen, da geriet Sally in Panik. Wie aufgedreht raste sie im Zimmer herum und suchte irgendeinen Ausgang. Schon allein, damit sie sich nicht verletzte, mussten wir sie wieder hinauslassen – ein herber Rückschlag.

Es folgt Teil 3: Bei den Kumpels abgemeldet

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen