Hommage an eine außergewöhnliche Fellnase
Das Leben, das unsere kleine Sally Sorglos
seit dem 7. Mai 2015 hinter sich hat, war nicht immer leicht. Immerhin rund 15
Jahre ist die zierliche schwarze Katze mit weißem Latz und Bauch, den erstaunlich großen
weißen Pfötchen, der weißen Schwanzspitze und der lustigen Gesichtszeichnung
geworden, 13 davon durften wir mit ihr verbringen.
Die kleine
Sally mit den vielen Kosenamen wie Schwarzmaus, Zicke, Schwarznase, Mäusepaul,
Paulchen oder einfach Süße war bei ihren Artgenossen wohl immer ein
Außenseiter. Zumindest seit sie dereinst ihre auf dem Heuboden des Reiterhofes
hausende Dreierbande aus dem Tierheim (Benno, Tinka, Sally) verließ und sich in
den bitterkalten Herbstwochen mit Waschbären, anderen Katzen, Füchsen und Igeln
hatte herumschlagen müssen. Sie war immer eine taffe und lebensfrohe kleine
Katze gewesen, obwohl es ihr an einer gewissen Selbstsicherheit gegenüber ihren
Artgenossen mangelte. Und natürlich war Sally in vielerlei Hinsicht eine ganz
besondere Samtpfote, die den Platz, den sie sich in unseren Herzen erobert hat,
nie verlieren wird. Einzelheiten zu ihrem Leben finden sich unter den Links am
Ende meiner kleinen Hommage. An dieser Stelle möchte ich vor allem die
inspirierende Wirkung, unserer originellen und liebenswürdigen Schwarzmaus hervorheben,
denn auch das ist ein Teil unseres gemeinsamen Lebens.
Sally Sorglos
Sally war
wirklich eine recht kleine Katze, die gerne ihrer eigenen Wege ging. Sie ruhte
völlig angstfrei in der Heuraufe zwischen den mampfenden Pferdemäulern, ließ sich
auch gerne mal mitten in der Herde auf dem Paddock zum ausgiebigen Putzen
nieder oder teilte sich einen Strohballen mit munter umherspringendem Ziegenvolk.
Eine kleine Traumtänzerin war sie schon, die zwar vor akuten Gefahren immer
wieder rechtzeitig die Flucht zu ergreifen in der Lage war, offensichtlich
drohende Gefahren hingegen schlichtweg nicht zur Kenntnis nahm. In den ersten
Jahren unseres gemeinsamen Hoflebens entstand, angeregt durch das unbekümmerte
Katzenpersönchen, unter anderem die kleine Geschichte der Katze, die gerne groß sein wollte.
Sally und ihre legendären Interviews
Zur
Journalistenkatze wurde Sally nachdem unsere Tinka ihren Job als meine
persönliche Bürokatze gekündigt und in das Regenbogenland übergewechselt war
(wir hatten den Reiterhof inzwischen mit der felinen Dreierbande verlassen und
waren in eine dörfliche Wohnung gezogen). Sally, die vom Kater Benno – der sich
bereits auf dem Reiterhof Heidi als zweibeinige Bezugsperson erwählt hatte
- getrennt gehalten werden musste, bekam
nun mein Büro (samt menschlichem Zubehör) als Domizil und entfaltete, gemütlich
zwischen meinen Beinen und der Bürosessellehne ruhend, ihre inspirativen
Fähigkeiten. Wer erinnert sich nicht an ihre legendären Interviews mit den
Katern Egon oder Max (siehe Links am Ende des Beitrags). Die Art der Fragen mit
denen die Reporterkatze ihre Interviewpartner gelegentlich in Verlegenheit
brachte, ist stark von Sallys Persönlichkeit geprägt.
Verhuschte Klabautermiez – ein Charakter
wie auf den Leib geschnitten
Ohne Sally
wäre auch die Idee der Klabautermiez und der Charakter der Halbklabautermiez
Molly nicht entstanden. Ich darf an dieser Stelle Mollys Kurzvita in der
Rotbartsaga-Musterrolle zitieren:
Molly ist zusammen mit Rotbart bei dessen dritter Reise auf dem Fliegenden Holländer gelandet. Als es Rotbart gelungen war, wieder von Bord zu entkommen, musste er Molly zurücklassen. Zusammen mit der Viererbande machte er sich nach der zweiten Begegnung mit dem Fliegenden Holländer in Nieuw Amsterdam auf, Molly zu befreien.
Molly ist zusammen mit Rotbart bei dessen dritter Reise auf dem Fliegenden Holländer gelandet. Als es Rotbart gelungen war, wieder von Bord zu entkommen, musste er Molly zurücklassen. Zusammen mit der Viererbande machte er sich nach der zweiten Begegnung mit dem Fliegenden Holländer in Nieuw Amsterdam auf, Molly zu befreien.
Seit ihrer Rettung vom Geisterschiff war sie
ein wenig verhuscht und schien zwischen den Welten zu wandern. Genau das sollte
sich für die Rotbartcrew bei ihrem
Japanabenteuer als außerordentlich hilfreich erweisen.
20 Monate „normales“ Katzenleben
Als wir 2013
wieder einmal umzogen, ereignete sich eine unerwartete und erfreuliche
Veränderung in unser aller Zusammenleben. Durch die gemeinsame Woche in einer
Katzenpension, lernten die beiden ehemaligen Todfeinde, miteinander in der
neuen Wohnung auszukommen. Sally hatte gelernt, dem Kater Grenzen zu setzen und
der alte Schwarzbär hatte das weitestgehend akzeptiert. Gerade einmal 20 Monate
dauerte die Zeit in Sallys Leben, in denen sie sich frei und in – wenn auch meist
etwas distanzierter – Gemeinschaft mit einem Artgenossen in der Wohnung bewegen
konnte. 20 Monate in einem rund 15 jährigen Leben, das ein Tumor recht
überraschend beendet hat. Es ist für Katzen sicherlich ein gutes Alter, um über
die Regenbogenbrücke zu gehen, vor dem Hintergrund ihres Schicksals war es
viel, viel zu früh.
fare well,
geliebte Sally
Heidi und
Wolfgang
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