ein Beitrag zur
Blogparade von Tina Krogulls Miscellaneous


Meine kleine Schwarznase zeichnet
sich ohnehin durch eine große Rücksichtnahme bei der konsequenten Durchsetzung
ihres Willens aus. So habe ich ihr neben meinem Schreibtisch einen eigenen mit einer
weichen Decke ausgestatteten Arbeitsplatz eingerichtet. Seitdem verzichtet sie
großzügig darauf, meine Arbeitsunterlagen zu besetzen. Solange allerdings unter
der Decke keine frische Wärmflasche liegt, ist es der armen Katze natürlich
nicht möglich, konzentriert zu arbeiten. Also stellt sie sich in voller Breite schnurrend
und köpfelnd vor meinen Bildschirm, stupst die Hand mit der ich die Maus
bediene (und nur die!) und wartet darauf, dass ich die Wärmflasche unter ihrer
Decke verstaut habe. Und damit ich sie nicht einfach genervt aus ihrem Büro
werfe, vermeidet sie es grundsätzlich, die Tastatur zu betreten (manchmal lässt
sich das nicht zwar vermeiden, aber ansonsten setzt sie ihre Pfoten immer bewusst
neben die Tastatur).
Es gäbe noch einiges über das
kätzische Klickertraining ohne Klickern zu berichten, vielleicht noch, dass
Sally auch noch eine Stimme hat, mit der sie je nach Tonlage, Quengelgrad und
Standort sehr unmissverständlich ihre Wünsche mitteilen kann.
Da Sally aber nicht unsere einzige
Katze ist, habe ich den folgenden zusammenfassenden Erfahrungsbericht
formuliert:
Widerstand zwecklos
Von Wolfgang Schwerdt
Wenn glücklich unsre
Katzen schmatzen,
genüsslich strecken
ihre Tatzen,
voll Wonne und mit
Akribie.
Wenn Katzen auf dem
Bettdeck liegen,
so tun, als ob sie
Tonnen wiegen,
dann lassen wir in Ruhe
sie.
Wenn schnurrend sie um
Beine streichen,
mit großen Augen
Mitleid heischen,
die Menschen widerstehen
nie.
Wenn Katzen an den
Nerven sägen,
des Menschen, der
versucht mit Brägen,
Lyrik zu schaffen fein
und zart.
Wenn Panterchen mit
festem Schritte,
stolzieret auf der
Tasten Mitte,
für Dichtkunst wird’s
besonders hart.
Doch dann weiß Katze
ganz genau,
mit Köpfeln und zartem
Miau,
zu schmieren Honig um
Dein Bart.
Wenn Katze nicht stört
Deine Kunst,
verweigert strikt Dir
ihre Gunst,
vergehst Du fast vor
Angst und Gram.
Du schaust, was kann
dem Liebling fehlen,
wirst schnell Dich aus
der Arbeit stehlen,
die Katz was Falsches
zu sich nahm?
Vergiftet könnt sichs
Fellchen haben,
doch musst Du nicht zum
Tierarzt traben,
die Katz Dich auf den
Arm nur nahm.
Doch wenn es Dir mal
dreckig geht,
die Katze auf der Matte
steht.
Dann schleicht sie sich
mit warmem Fell,
mit Schnurren,
Schmusen, Kuscheln schnell,
hinein ins finstere
Gemüt
und Du weißt wieder,
was Dir blüht,
wenn ohne Katz müsstest
Du leben,
da kann man sich doch nur ergeben ;-).
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