Beim
nächsten Wurf, da bist du tot!
Die junge Polizistin
Katharina erbt von ihrer ermordeten Tante ein riesiges Anwesen samt dazugehöriger
Horde Samtpfoten. Jede Menge Geld gibt’s auch noch dazu und so steht dem Beginn
eines neuen Lebens nichts im Wege. Natürlich muss zunächst einmal der Mord an
der Tante aufgeklärt werden, Katzenchef Floyd trägt einen erheblichen Teil dazu
bei. Auch übrigens zur Aufklärung des anderen Mordes, der irgendwie mit dem
Züchermilieu zu tun zu haben scheint.
Es war die
überzeugende Darstellung der Katzencharaktere in der Leseprobe, die mich das Buch
zur Rezension haben bestellen lassen. Und tatsächlich beginnt es
vielversprechend, schon allein durch das Rätsel, das die Obduktion des
Mordopfers aufwirft. Es ist sicherlich kein Spoiler, wenn ich hier verrate,
dass die Katzen und Katharina miteinander reden können. Für die Frage wie und
warum hat die Autorin Elise Lampert eine sehr schöne Idee entwickelt, die auch
eine originelle Antwort auf die rätselhaften Ergebnisse der Obduktion liefert.
Tolle Katzencharaktere
Katzenblut
ist ein netter und in weiten Teilen auch unterhaltsamer Katzenkrimi, mit
Elementen, wie man sie beispielsweise von Andrea Schachts Jenny & Ghizmo
oder ihrer Jägermondreihe kennt. Gelegentlich wird der Leser allerdings ein
wenig zu sehr an Szenen aus Schachts Büchern erinnert, um nicht zu Spoilern sei
hier nur der Hinweis Krankenhaus genannt. Hinsichtlich der Schreibe und
Dramaturgie kann Elise Lampert der erfahrenen Schacht allerdings nicht das
Wasser reichen. Denn bei allen guten Ideen mangelt es in Katzenblut ein wenig
an deren literarischer Umsetzung. Das beginnt damit, dass viele Dialoge in süddeutscher
Mundart geführt werden und dem Dialektunkundigen die Lektüre ein wenig schwer
machen. Dabei sind viele der Dialoge eigentlich wichtig und auch witzig, etwa,
wenn die Nürnberger Katzenzüchterinnen Renate Kraft samt Freundin Grete auf der
Regensburger Rassekatzenausstellung über ihre Konkurrenz herziehen. Glücklicherweise reden die Katzen, wie auch Renates Kater Cosimo, normaldeutsch.
Gute Ideen und handwerkliche Mängel
Inhaltliche
Ungereimtheiten kommen hinzu, die die Vermutung nahelegen, dass die Autorin
ihre eigenen Ideen nicht immer zu Ende gedacht und sich damit interessanter
Entwicklungen und Wendungen beraubt hat. Und dann, nach rund 160 Seiten,
nachdem der Leser das Gefühl hat, jetzt könnte die Geschichte richtig Fahrt
aufnehmen, sind die Fälle gelöst. Es ist wirklich schade, aber die Geschichte
und ganz besonders die eigenen Ideen und bestimmte Handlungsstränge haben das
Potential, wesentlich besser ausgearbeitet und entwickelt werden zu können. im
Plot stecken jedenfalls noch eine Menge Möglichkeiten, übrigens auch bei der
Schriftwahl und dem Buchsatz. Auch ein wenigstens semiprofessionelles Lektorat
hätte dem Buch an der einen oder anderen Stelle gut getan.
Entwicklungsfähig
Nach den
Erwartungen, die ich aufgrund der Leseprobe an das Buch hatte, bin ich jedenfalls
ein wenig enttäuscht. Angesichts der positiven Elemente auf der einen und
gewisser Mängel auf der anderen Seite, fällt es mir nach der Lektüre schwer, eine
positive oder negative Empfehlung abzugeben.
Hallo,
AntwortenLöschendein Blog gefällt mir sehr gut komme öfter vorbei
Liebe Grüße
Andrea
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