Montag, 21. März 2016

Rosalie Teil 2

Die Erlebnisse  der Hauskatze Rosalie und ihrer Freundin Nelly gehen weiter. Wieder geht es auf eine Rettungsmission und diesmal wagen sich die unternehmungslustigen „Hauskätzchen“ in Gegenden, deren unbekannte Gefahren das ungleiche Freundinnenpaar fast das Leben kostet.

Eine dicke Schneedecke liegt inzwischen über dem Land und Rosalies Bemühungen trotz der unwirtlichen Bedingungen täglich ihr Revier zu kontrollieren scheitern schließlich an  . . . na ja, irgendwie an Nelly. Der hat Rosalie letztendlich das Versprechen gegeben, auf die Kontrollgänge zu verzichten, solange noch Schnee liegt. Und als der zwischenzeitlich mal geschmolzen ist und damit einen Kontrollgang ermöglicht, haben sie den Salat: ein fremder Kater treibt sich im Revier herum.


Als Katze in der Menschenwelt

Rosalie ist stinksauer und ihr Adrenalinspiegel nähert sich einem bedrohlichen Level. Der erwartete Revierkampf bleibt jedoch aus und auf die Katzenfreundinnen kommen stattdessen Abenteuer zu, gegen die eine kätzische Auseinandersetzung ums Revier geradezu belanglos wirkt. Der Reviereindringling ist nämlich ein Halbwüchsiger, der sich von einem Brüll- oder Rollmonster unfreiwillig hat verschleppen lassen. Klar, dass es der fürsorglichen Nelly gelingt, ihre Freundin davon zu überzeugen, den Kleinen zu seiner Mutter zurückzubringen. Wo die wohnt, kann allerdings nicht einmal der tapfere Minikater sagen. Die Mission führt also auf unbestimmte Zeit in eine unbekannte Welt. Nach der Rückkehr der beiden samtpfotigen Abenteurer ist ihre Welt nicht mehr wie sie vorher war. Denn ihre Abwesenheit hat auch bei den Hausmenschen Wirkung hinterlassen.

Uta Bach lässt den Menschen seine Katze mit anderen Augen sehen

Der Autorin Uta Bach ist auch mit ihrem zweiten Rosalie-Abenteuer ein schönes Stück Katzenliteratur gelungen. Und sie ist sich treu geblieben. Auch diese Geschichte enthält sehr viele – völlig unaufdringlich eingebrachte – Tierschutzaspekte, die den Leser berühren, weil sie über die jeweiligen felinen (und auch caniden) Protagonisten glaubwürdig transportiert werden. Und es gibt eine Art Grundhaltung, die beide Bücher prägt und die gegensätzlichsten Charaktere, ja sogar „natürliche“ oder ideologische Feinde am Ende miteinander klarkommen lässt: Interesse am Schicksal anderer, Verständnis, Respekt. Das alles drängt sich dem Leser nach wie vor nicht auf. Der bekommt eine spannende, humorige, einfühlsame und natürlich katzophile Lektüre, die bei nicht allzu oberflächlichen Gemütern noch länger nachwirkt.
Uta Bach: Rosalie. Erlebnisse einer Hauskatze – Teil 2. BoD 2014. Taschenbuch 260 Seiten.

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