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Foto: Wolfgang Schwerdt, Goldene Aue, Thüringen 2020 |
Die beste Zeit für Beobachtungen ist der frühe Morgen. Im ersten Licht des Tages führen die Kranichpaare ihre beeindruckenden Tänze auf. Sie springen, schlagen aufgeregt mit den Flügeln, laufen im Zickzack und rennen im Kreis. Dabei werden auch Pflanzenteile und Steine in die Luft geworfen. Dazu wird lautstark trompetet. Aber warum so viel Aufwand? Eigentlich müssen die Vögel niemanden von sich überzeugen – Kraniche leben monogam. Schon im Alter von zwei Jahren können sie sich an einen Partner binden, dem sie meist ein Leben lang treu bleiben. Mit drei bis fünf Jahren kommt der erste Nachwuchs. Rümmler: „Der Balztanz dient der Einstimmung der Partner aufeinander und zur Vorbereitung der Paarung.“
Mit der Treue nehmen sie es offenbar allerdings doch nicht immer so genau. „Neuere Forschungen haben gezeigt, dass es auch zu Partnerwechseln kommen kann“, sagt Rümmler, „Stärkere Männchen treiben manchmal einen Keil in bestehende Partnerschaften und übernehmen dann das Weibchen samt dem Brutrevier.“ Auch bei den Kranichen läuft also nicht immer alles glatt in der Liebe.
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