Mittwoch, 4. September 2019

Katergericht

ein Krimi von Heike Wolpert

Zunächst sieht es aus wie Selbstmord. Aber Kommissar Peter Flott ist misstrauisch. Immerhin ist der Tote, Philipp Oberwasser, dem Kommissar von einem Fall von vor fünfzehn Jahren bekannt. Damals hatte Oberwasser den Mord am Mann seiner ehemaligen Freundin gestanden, doch dem ermittelnden Flott schien die Geschichte nicht wirklich überzeugend. Als kurze Zeit später auch Oberwassers damaliger Anwalt tot aufgefunden wird, und an beiden Tatorten die Fingerabdrücke eines polizeibekannten Kleinkriminellen auftauchen, erhärtet sich der Verdacht, dass das Ableben der beiden irgendwie mit dem alten Fall zu tun hat. Flotts Kater Socke, der auf der Suche nach seiner verschwundenen Freundin Mimi immer wieder an den Tatorten auftaucht und seinem Dosenöffner damit ein paar kleine Problemchen bereitet, interessiert sich nicht sonderlich für den Fall seines Dosis. Dennoch kommt er der Lösung des Mordgeschehens im Rahmen seiner Suche nach Mimi gefährlich nahe.


Es sind zwei unterschiedliche Erzählstränge, die sich gelegentlich kreuzen. Dabei sind die unterschiedlichen Charaktere der Katzengesellschaft, ihre Dialoge und Körpersprache immer wieder amüsant und unterhaltsam. Und genau das ist es auch, was mir an dem Buch sehr gefallen hat. Der Roman ist leichte Kost und sowohl die menschlichen Macken und Beziehungskisten, als auch das Konzept des Legens falscher Spuren und der mehr oder weniger überraschenden Lösung erinnert ein wenig an die gängigen TV-Krimiserien.
Trotz der Vorstellung der handelnden Personen am Anfang des Buches, blieben mir diese allerdings ein wenig fremd. Möglicherweise, weil es schon der vierte Socke-Krimi Heike Wolperts ist und sich die zentralen Charaktere vielleicht im Laufe der Serie entwickelt haben (ich selbst habe ja nur Katergericht gelesen). Wie dem auch sei, ich habe die Katzenbande um Socke lieben und schätzen gelernt und bin insofern nicht unzufrieden mit dem Buch.

Heike Wolpert: Katergericht. Gmeiner 2019. Taschenbuch 279 Seiten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen