Warrior Cats
– Die Welt der Clans
Im März 2017
soll der zweite Band aus der Welt der Clans „Die letzten Geheimnisse“
erscheinen, mit Geheimnissen und Offenbarungen über die Warrior Cats, wie es
sie laut Verlagsvorschau noch nie in einem Buch gegeben habe. Für mich war das
Grund genug, mir einmal den 2011 erschienenen ersten Band „Das Gesetz der
Krieger“ anzuschauen. Der behandelt in kleinen Abenteuern und Episoden die
Entstehungsgeschichte der 15 Regeln, die das Gesetz der Krieger ausmachen, das seit
vielen vielen Monden das Leben der Clankatzen bestimmt.
Den Lesern
der Warrior Cat Staffeln ist das Gesetz der Krieger selbst weitgehend vertraut.
Da geht es beispielsweise um die Pflicht zur Sicherung der Territoriumsgrenzen,
die Nachtwache bei Erhalt des Kriegernamens, die Regelungen zur Ernennung der
Anführer und ihrer Nachfolger, die Friedenspflicht bei der großen Versammlung
oder die Loyalität gegenüber dem eigenen Clan. Viele der Regeln ergeben auch
ohne großartige Erklärung Sinn, andere
wiederum führen regelmäßig zu Konflikten und wieder andere erscheinen auf den
ersten Blick ein wenig fragwürdig. So beispielsweise, dass das Wort des
Anführers eines Clans Gesetz sei oder dass ein Krieger das verweichlichte Leben
von Hauskätzchen verachtet.
Von führenden Clankatzen empfohlen
Die Gesetze
sollen existenzbedrohende Auswüchse im Umgang der Clans miteinander und
innerhalb der Clans, vermeiden helfen. Und so erfährt der Leser im Rahmen der
teils lustigen, teils traurigen, oft auch nachdenklich stimmenden Anekdoten und
Geschichten von Clankatzen, wie diese Regeln zustande gekommen sind. Es war
durchaus ein langer Prozess, der viele Opfer unter den Katzen erforderte, der
ungemein viel Mut, Zivilcourage und Einsicht von Einzelnen verlangte und der
gelegentlich auch von einer gewissen Willkür geprägt war. Aber auch, wenn sich die „Gesetzgeber“, also
führende Clankatzen, nahezu immer auf die Inspiration durch und die Zustimmung des
Sternenclans berufen, so sind die Regeln doch sehr bodenständig aus praktischen
Erfordernissen heraus gewachsen.
Aus Konflikten entstanden, mit
Konfliktpotenzial behaftet
Bereits die
Geschichten zur Entstehung des ersten Gesetzes zeigt das Konfliktpotenzial, das
seiner Einführung zugrunde liegt. Es ist aber ebenfalls ein Beispiel dafür, wie
fragwürdig und grausam Regeln und Gesetze zum Wohle einer Gemeinschaft sein
können. Immerhin geht es hier um zwischenkätzische clanübergreifende (Liebes-)Beziehungen
und einer Clanloyalität, der alles andere – unabhängig von der konkreten
Situation oder Notwendigkeit - grundsätzlich unterzuordnen ist. Der Erzähler
beschreibt das Gesetz selbst als furchtbar. Und das ist es auch, wie nicht nur
das Schicksal Blausterns zeigt. Wohl nicht zufällig weist der Erzähler darauf
hin, dass das Gesetz zwar das Gleichgewicht zwischen den Clans sichere, „aber
eine einzelne Katze kann damit auch in schwere Konflikte geraten. Deshalb ist
das Gesetz der Krieger von vielen Katzen immer wieder infrage gestellt worden.“
Wichtige Botschaft
Mit teils
katastrophalen, teils sehr konstruktiven Ergebnissen übrigens. Infragestellen
und Hinterfragen von Sitten, Gebräuchen, Einstellungen, Regeln und Traditionen
haben zur Entstehung des Gesetzes der Krieger geführt. Infragestellen und Hinterfragen des Gesetzes
der Krieger führen, wie die Warrior Cat Staffeln zeigen, zu einer sinnvollen
Anwendung und Wirkung des Gesetzes. Genau das ist vielleicht die wichtigste
Botschaft des ersten Bandes zur Welt der Clans, die auch noch durch das letzte
Kapitel „Regeln, die nicht in das Gesetz der Krieger aufgenommen wurden“
untermauert wird. Man darf gespannt sein, welche Geheimnisse und Offenbarungen
der zweite Band seinen Lesern noch zu bieten vermag.
Erinn
Hunter: Warrior Cats. Die Welt der Clans. Das Gesetz der Krieger. Beltz&Gelberg 2011. Gebunden, 223 Seiten
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