Bob der Streuner, die Grinsekatze, Garfield
und natürlich die berühmten Schiffskatzen wie Oskar, Trim oder Mrs. Chippy sind
mit dabei, wenn es um die 111 Katzen, die man kennen muss, geht. Und
selbstverständlich dürfen Bastet, Choupette Lagerfeld oder die Maneki-neko
nicht fehlen. Aber 111 bemerkenswerte Katzen zusammenzubekommen, ohne
Katzenfans mit Bekanntem zu langweilen, ist gar nicht so einfach.
Elke Pistor
ist das in ihrem Buch mit gewissen Einschränkungen gelungen. Immerhin hat nicht
jeder Leser bei Facebook die Seite von Emil dem roten Reisekater auf dem Schirm
und selbst wenn, sind nicht allen Fans
die Hintergründe des reisefreudigen Rottigers bekannt. Und auch der bei
Insidern schon legendäre Max Schneider dürfte trotz all seiner Verdienste noch
keinen Weltruhm erlangt haben. Bereits der erste Protagonist, ein gewisser
Acater, der im 15. Jahrhundert den im Tower schmachtenden Sir Henry Wyatt durch
die Beschaffung von Frischfleisch vor dem Verhungern rettete, ist selbst für
Katzen- und Geschichtsfans eine Überraschung.
Überraschend, knapp und knackig
Von solchen
außergewöhnlichen Katzenpersönlichkeiten hat Elke Pistor eine ganze Reihe
ausgegraben und das Buch damit auch für Kenner zu einer wahren Fundgrube gemacht.
Hier sei nur die Katze erwähnt, die sich in die Dreharbeiten zum Paten ein- und
damit eine Filmrolle erschlichen hat. Oder das feline Grundschulmaskottchen mit
dem ungewöhnlichen Namen Room 8. Es ist
ihr ebenfalls das Kunststück gelungen, jeder Katzenpersönlichkeit lediglich
eine Doppelseite – eine Seite Text, gegenüberliegend eine Seite Foto - zu
widmen, und diese dennoch informativ und kurzweilig zu gestalten. Und natürlich
macht jedes Portrait Lust auf mehr Informationen zu dem vorgestellten Katzentier,
nicht immer gibt Elke Pistor hier ausreichende Recherchemöglichkeiten preis.
Fortsetzung wünschenswert
Ob bei den
111 Katzen, die man kennen muss auch der Weltkatzentag, die Katzenstadt
Kuching, Katzencafés, „die Katze in Zahlen“ oder Katzensprichwörter wie „Die
Katze im Sack“ und anderes thematisiert werden müssen, mag jeder Leser selbst
entscheiden. Ich denke, es hätte tatsächlich noch einige bemerkenswerte feline
Individuen mehr gegeben, die statt der allgemeinen Themen hätten Einzug in die Hall
of Fame beziehungsweise das who is who der Katzenwelt halten können. Dennoch,
das Buch ist zweifellos allen Katzenfreunden uneingeschränkt zu empfehlen,
vielleicht gibt es ja irgendwann einen Folgeband.
Elke
Pistor: 111 Katzen die man kennen muss. Emons 2016, Taschenbuch, 239 Seiten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen