. . . in innovativer Salzteigtechnologie
Während die NSA sich
einen Supercomputer nach dem anderen zulegt und immer neue und mächtigere Spähprogramme entwickelt, befindet
sich mein analoger Pfotenabdruckscanner mit integriertem 3D-Permanentspeicher
noch in der Entwicklungsphase. Ausgangsmaterial
und Herstellung des Gerätes können dabei ebenso als ausgereift gelten, wie die
Verarbeitung der gewonnenen Daten. Der Pfotenscanvorgang bei renitenten
Staatsbürgern allerdings ist noch erheblich verbesserungsbedürftig.
Jeder pflichtbewussten Katze sollte es eigentlich ein
Vergnügen sein, den Menschen ihre Pfotenabdruckdatei bereitwillig zur Verfügung
zu stellen. Schließlich lieben Menschen nicht nur ihre Fellnasen, sondern auch
entsprechende personenbezogene Daten in Form beispielsweise von Fotos oder eben
auch Pfotenabdrücken. Die Pfotenscanbereitschaft unserer Katzen hält sich – bei
allem schon beinahe aufdringlichen Interesse an den Vorbereitungen – allerdings
in sehr engen Grenzen.
Kätzisches Interesse
an der Verfahrenstechnik
Zum Herstellen und Ausrollen des Datenträgers waren bereits
zwei Personen erforderlich. Eine war vollauf damit beschäftigt, die Katzen vom
Tisch zu heben, zu scheuchen, zu locken, während die andere eine möglichst
gleichmäßige Salzteigschicht versuchte, auf dem bemehlten Tisch aufzubringen. Bereits
die zuvor hergestellten Mürbeteigplätzchen waren nur unter großen
Schwierigkeiten entstanden, deren Glasur und Dekoration musste schließlich im
Interesse aller Beteiligten unter Ausschluss der kätzischen Öffentlichkeit
erfolgen.
Solide Vorbereitungen
blieben erfolglos
Anders beim analogen Scanner. Hier war natürlich eine
möglichst zwanglose Beteiligung der Fellnasen am Pfotenscanvorgang zwingend
erforderlich. Und obwohl die Katzen keinerlei Berührungsängste beim Mürbeteig
zeigten, das Betreten des Scannerfeldes kam für die renitente Bande
offensichtlich nicht in Frage. Dabei war durch Konsistenz und Oberflächenbehandlung
sichergestellt, dass keine Materialreste an den Katzenpfoten haften bleiben konnten,
die Ungenießbarkeit des Salzteiges stellte also kein echtes Problem dar. Nun mussten wir also handgreiflich werden.
Für den einen ist es
Arbeit, für den anderen ist es Spiel
1. Versuch: einen Klumpen Salzteig unter die Pfote des
Probanden drücken, während ihn eine Person liebevoll in ihren Armen fixierte,
scheiterte an unkontrollierbaren Zuckungen der jeweiligen kätzischen
Extremitäten.
2. Versuch: mit Leckerlies das Katzentier dazu bewegen, über
den Pfotenscanner zu laufen blieb angesichts der Umwege, die Katzens fanden, um
das Betreten des Abdrucksammlers zu vermeiden, ebenfalls erfolglos.
Erst die dritte Maßnahme führte nach mehreren Versuchen zu
halbwegs brauchbaren Ergebnissen:
Man nehme die Katze, hebe sie etwa 20 cm über den
Salzteigfladen und lasse sie auf ihre Pfoten fallen. Das Ergebnis sind zahlreiche
Pfotenabdrücke ganz unterschiedlicher Qualität, die sich beim hastigen Verlassen
des Scannerfeldes ergeben. Die lassen sich dann gemeinsam mit dem völlig
ungerührten aber ungemein neugierigen Probanden auswerten. Es ist dabei gar
nicht so einfach, aus der während einer Aufnahme entstandenen Datenflut einen
kompletten, brauchbaren Pfotenabdruck zu isolieren und mit einer Plätzchenform
auszustechen.
Weiterer Forschungs-
und Entwicklungsbedarf – Drittmittelgeber gesucht
Um die vier hier abgebildeten Datensätze (zwei von Sally,
zwei von Benno, jeweils eine Vorder- und
eine Hinterpfote) zu erfassen, benötigten wir rund eine halbe Stunde, in der
die Katzen deutlich mehr Spaß hatten, als wir.
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