Jonathan mit seiner Muckerl,
einer echten Maneki Neko
© J. Petry
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Katzen-Kultur: Herr Petry, Sie wohnen in Oberbayern an der Österreichischen Grenze, tragen einen Namen, der nach französischen Einwanderern klingt, nennen sich nicht einfach nur Katzen-, sondern Schiffskatzenmaler, haben offensichtlich eine große Affinität zum britischen Seefahrer James Cook und malen unter anderem Bilder, als seien Sie bei dem britischen Karikaturisten James Gillray und seinen Kollegen aus dem 18. und 19. Jahrhundert in die Schule gegangen. Wie sind Sie auf die Katz, ihre Leidenschaft für die Seefahrt und an ihren persönlichen Malstil gekommen?
Pixie mit den Seemännern in den Rahen
© J. Petry
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Die Liebe zu Segelschiffen habe ich seit Kindertagen und die Fernsehserie „Onedin-Linie“ mit den tollen Klippern war das Größte für mich. Und da ich an Reinkarnation glaube, weiß ich, dass ich schon mal als einfacher Seemann im 18.Jahrhundert existierte. Ich brauche nur Schiffe dieser Zeit sehen und eine große Wehmut und Sehnsucht ergreift mich, obwohl das Leben alles andere als bequem war zu dieser Zeit. Leider war ich nie mit dem großen Cook auf Fahrt, aber ich habe im 18. Jahrhundert schon als Kind von der Südsee geträumt. Die Fahrten des James Cook und die Entdeckungen der Wissenschaftler, die mit ihm reisten waren damals in aller Munde.
Pixie hält die Ratten in Schach
© J. Petry
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Katzen-Kultur: Sie selbst bezeichnen ihren Lebenslauf eher als langweilig. Vielleicht können Sie uns trotzdem ein paar Eckdaten preisgeben und vielleicht das eine oder andere Ereignis verraten, das Sie Ihrer Ansicht nach geprägt hat.
Die Seeleute feiern noch einmal vor ihrer Abreise
© J. Petry
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Was hat mich noch geprägt? Seit Jahren betreue ich mit einer älteren Dame eine Futterstelle für halbwilde Katzen in der Nähe einer Fabrik. Die Tiere haben dort kein so leichtes Leben, aber die örtliche Tierhilfe hilft uns mit Kastrationen. Da habe ich auch schon viel Leid gesehen und empfunden. Da gab es eine kleine Katze mit Darmvorfall beispielsweise, die sich nicht fangen ließ. Erst als sie zu schwach war, gelang mir dies und ich konnte sie der Tierhilfe bringen, die sie von einem Tierarzt einschläfern lassen musste. Eine kleine schwarz-weiße war es, ich nannte sie Flecki und habe sie auch schon ihn meinem Bilderbuch verewigt.
Katzen-Kultur: Apropos Bilderbuch. Über Ihr Buchprojekt, an dem Sie nunmehr bereits seit rund sechs Jahren arbeiten, möchten Sie noch nicht allzu viel verraten. Ein paar Illustrationen haben Sie mir aber schon einmal zur Verfügung gestellt, damit sich meine Leser im Wortsinne ein Bild machen können. Was können Sie uns denn zum Ihrem Projekt erzählen.
Kater Pixie erzählt am Hafen von seinen Südseeabenteuern
© J. Petry
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Katzen-Kultur: Auch wenn Sie sich ausdrücklich Schiffskatzenmaler nennen, die „gemeine“ Land- und Wohnungskatze bannen Sie ebenfalls auf Leinwand oder Papier, in der Regel als Auftragsarbeiten, mit denen Sie sich Ihren Lebensunterhalt verdienen. Finden sich Ihre Illustrationen auch schon beispielsweise in Katzenbüchern oder haben Sie einmal daran gedacht – abgesehen von dem Kater Pixie- Bilderbuchprojekt – vorab einen kleinen Bildband mit ihren anderen Katzenarbeiten zu veröffentlichen, so als Appetithäppchen?
J. Petry: In Katzenbüchern gibt’s noch keine Illustrationen von mir. Aber ich mache jedes Jahr ein Bierzelthaferlmotiv [Haferl = Tasse, Becher] für unser jährliches Volksfest. Kaffeetassen mit lustigen Tiermotiven, unter anderem mit Katzen, Speisekarten oder Spielkartenmotive habe ich schon gestaltet. Und auch ein kleines Kinderbuch habe ich gemacht: „Clausi der Maikäfer“.
Katzen-Kultur: Wird es in absehbarer Zeit möglicherweise Ausstellungen Ihrer Bilder geben?
J. Petry: Von den Katzenbildern habe ich zu wenig Scans, um ein Büchlein rauszubringen. Ich habe auch nicht genügend Kopien oder Originale, um eine Ausstellung zu bestücken. Meine ganze Energie stecke ich ohnehin in mein Bilderbuchprojekt. Und natürlich muss ich auch Geld verdienen. Zu seinen Lebzeiten hatte mich mein Vater immer unterstützt und ansonsten lebe ich halt von Aufträgen, angefangen von Toilettenschildern über Gruß- und Comickarten bis hin zu Portraits. Selbst Harfen lassen sich bemalen.
Katzen-Kultur: Wenn eines Tages die berühmte Fee – natürlich in Katzengestalt – auftauchen würde und Sie die obligatorischen drei Wünsche frei hätten, welche wären das?
J. Petry: Keine Kriege mehr auf der Welt. Genug zu Essen für Alle. Und endlich Schluss mit dem Leid der Tiere!
Katzen- Kultur: Herr Petry, vielen Dank für das Gespräch.
Nachtrag: Natürlich ist Jonathan nach dem Verlust seines geliebten Clausi nicht unbekatzt geblieben. Da gibt es neben einigen anderen, die natürlich auch die Bilder des Buchprojektes bevölkern, den Kater Peppy. Auch er ein ganz Besonderer. Allerdings ist er, wie mir Jonathan verriet, „ . . . eine olle Landratte, oh verzeih Landkatze . . . mag kein Wasser, auf Seefisch ist er auch nicht scharf, aber er ist ein toller Charakter . . . .“
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