Samstag, 7. Juli 2012

Begegnungen mit Katzen

wer einem so alles über den Weg läuft

Fellnasen sind, das weiß jeder Katzenfreund, Persönlichkeiten. Und natürlich sind auch die Katzen, die einem bei Spaziergängen oder Wanderungen in den Dörfern des Landes begegnen, nicht einfach nur irgendwelche austauschbaren Katzen.

Viele von ihnen gehören Irgendjemandem oder besser, haben in ihrem Revier Menschen, von denen sie sich mit dem Nötigsten versorgen lassen, wie Futter, Streicheleinheiten, warmen, sicheren Schlafplätzen und anderes mehr. Nicht, dass sie sich nicht selbst versorgen könnten, aber Katzen legen ja auch Wert auf Sicherheit, allerdings in unterschiedlichen Ausprägungen.

Da gibt es die Freigängerkatzen, die bei den Menschen Ihr Heim haben und sich mit gewissen Regeln ihrer Menschen (Abends nach Hause kommen und Nachts im Haus bleiben beispielsweise) arrangiert haben. Da finden sich Freigänger, für die bestimmte Menschen oder menschliche Behausungen nur feste Anlaufstellen in ihrem Revier sind. Andere Katzen halten gar nichts von der Abhängigkeit von Menschen und stromern recht wild durch das bewohnte Dorfgelände, besorgen sich ihre Leckerbissen aus der Tonne, die sie täglich inspizieren.

Irgendwo und irgendwie treffen diese unterschiedlichen kätzischen Lebensweisen im Dorf aufeinander und haben dabei überhaupt kein Problem, miteinander umzugehen. Die Katzen kennen da keine Vorurteile und nur weil einer die warme Menschenstube bevorzugt, gilt er unter Katzen noch längst nicht als Weichei. Und der wilde Stromer, der Unabhängige, der Menschenscheue ist nicht automatisch ein Ausgestoßener unter den Salonlöwen.

Natürlich gibt es Streit, Rangordnungen, durchsetzungsfähige oder untergeordnete Katzen, es gibt ängstliche und mutige, bescheidene und angeberische, kluge und ein wenig einfältige Katzentiere. Aber keine dieser Eigenschaften ist an ihre Lebensweise, ihre Entscheidung, bei Menschen zu leben, oder eben nicht, gebunden.

Und so ist dem menschlichen Gast in der Katzenwelt oft nicht ganz klar, ob er es mit einem "verhätschelten Stubentiger" oder einem "freigängerischen Haudegen" zu tun hat, wenn das Katzentier vor dem starrenden Kameraauge flieht, sich in Positur setzt, den aufdringlichen Menschen gelassen ignoriert oder gar schnurrend, mit aufgestellten Schwanz, Streicheleinheiten einfordert.

Der kleine, mit einem Glöckchen behangene Kater, den ich versehentlich "Moppelchen" genannt hatte, würdigt mich übrigens keines Blickes mehr, wenn ich an seinem Stammplatz vorbei komme. Der hübsche graue Tiger, hatte versucht, mich mit starren Blicken aus seinem Revier zu vertreiben. Und so hat jedes Foto eine eigene kleine Geschichte zum Hintergrund, die sich mal so eben im Vorübergehen entwickelt hat. Es reicht eine kurze Begegnung, und jede Katze offenbart sich als einzigartige Persönlichkeit, die man ncht so schnell vergisst. Von den meisten Menschen kann man das beileibe nicht behaupten.

Fotos Wolfgang Schwerdt

Lesen Sie auch den Artikel Auf der Jagd nach tierischen Jägern in der Nordhessen Rundschau

2 Kommentare:

  1. Ein tollen Blog hast du!!! Ich werde öfter hier herein schauen, bin ein Tier und Katzen freund

    AntwortenLöschen