Freitag, 12. Mai 2017

Barf für Katzen

Fertigmenüs von ebarf

Kater Benno, auch Schwarzbär genannt, ist futtertechnisch gesehen sehr wählerisch. Das darf er auch sein, ist er mit seinen fast 17 Jahren doch ein selbstbewusster älterer Herr, dessen Lebensleistung (nicht nur) mit gutem Futter gewürdigt werden sollte. Freundlicherweise hat mir die K&K Petfood GmbH ein kostenloses Testpaket FIX-BARF® ihrer Marke ebarf zur Verfügung gestellt, für eine Fütterungsart, an die ich mich normalerweise nicht herantrauen würde.

Foto K&K Petfood GmbH
Grundsätzlich bin ich dem Barfen durchaus nicht abgeneigt. Der verhältnismäßig hohe Aufwand, die notwendige Eigenkompetenz bei der Zusammenstellung der Futterbestandteile und Supplemente und nicht zuletzt die Anforderungen an die Hygiene, die bei Rohfutter wegen der Mikrobenbelastung nicht unterschätzt werden dürfen, ließen mich immer davor zurückschrecken. Tiefgekühlte portionierte Rohfutter-Fertigmenüs wie die von FIX-BARF® scheinen mir da eine interessante Alternative. Im Testpaket fand ich: 1x 300g Huhn-Rind; 1x 300g Geflügel; 1x 150g Geflügel; 1x 150g Rind-Pferd und 1x  150g Seelachs in Form von Tiefgekühlten Würsten. (Abb. 1)

Abb 1.
Tiefkühlkost per Post, da macht sich Dosi schon so seine Gedanken zur Kühlkette. Sicher, das Paket war nur einen knappen Tag unterwegs und das Futter noch gefroren. Dafür sorgten die Styroporschachtel im Karton (Abb. 2) wie man sie vom Pizzaboten kennt und laut ebarf das (bei Ankunft längst verdampfte) Trockeneis. Ob eine solche Sendung eine längere Reise bei höheren Außentemperaturen unbeschadet verkraftet, wird sich im Einzelfall sicher herausstellen. Bei mir hat es jedenfalls funktioniert.

Fertigbarf, die praktische Seite
Abb. 2

Mit ein wenig Organisation ist das Füttern tatsächlich recht komfortabel. Das Gefriergut lässt sich mit einem kräftigen Messer auch im gefrorenen Zustand noch zerteilen, so dass es kein Problem ist, die für den folgenden Tag geplanten Portionen abzuteilen und über Nacht schonend im Kühlschrank auftauen zu lassen. Ein wenig warmes Wasser beigemischt, und schon kann sich der Stubentiger genüsslich auf seine frische Katzennahrung mit den teilweise sogar optisch identifizierbaren Bestandteilen stürzen. Unser Herr Benno Schwarzbär stürzte sich erwartungsgemäß nicht. Sollte also eine Umstellung anstehen, müsste das Barf unter das bisherige Lieblingsfutter gemischt und dieses langsam ausgeschlichen werden. Bei Benno ein schwieriges Unterfangen, denn er hat kein Lieblingsfutter. Trotzdem überzeugt das FIX-BARF® zunächst einmal hinsichtlich der Handhabung, denn da muss nichts gemischt, gewogen oder berechnet werden. Die notwendigen Supplemente zu denen natürlich Kalziumlieferanten (z.B. Eierschalenpulver) oder Taurin etc. gehören, sind bereits enthalten.

Fertigbarf die ernährungsphysiologische Seite

Als Beispiel  soll hier einmal das Komplettmenü Geflügel vorgestellt werden:

Zusammensetzung: 36,6% Entenfleisch; 23,3% Hühnerfleisch; 10% Hühnerherzen; 10% Hühnermägen; 3,3 % Hühnerhals; 2,7% Hühnerleber; 4% Lachs; 2% Hühnerfett; 5% Karotten sowie 3,1% Supplemente: Eierschale, Seealgenmehl, Salz (ohne Jod, ohne Fluorid), Taurin, Dicalciumphosphat, Magnesium, Folsäure, B1, D3, Vitamin E und Lachsöl. Analytische Bestandteile: Rohprotein: 16 %; Rohfett: 11 %; Rohasche: 2 %; Feuchtegehalt: 70 %

Auf jeder Futterwurst finden sich diese Angaben, die Prozentzahlen der Analytischen Bestandteile habe ich allerdings der Internetseite entnehmen müssen, die Mengenangaben der einzelnen Supplementbestandteile fehlen zudem völlig. Die Zusammensetzung mit (in diesem Fall) immerhin rund 80% Muskelfleisch (Fleisch, Herz, Magen) und etwa 6% tierischen Nebenerzeugnissen (Leber, Hals) ist aber durchaus katzengerecht und auch sonst gibt es an den Sorten (abgesehen von den Deklarationsmängeln) nichts auszusetzen. Damit sich der Leser auch selbst ein Bild zu den anderen Sorten machen kann, hier der Link zur Fix-Barf-Produktseite. 

Fertigbarf die gesundheitsökonomische Seite

Der Hersteller legt Wert auf natürliche Zutaten und die Angaben zur Zusammensetzung scheinen das auch zu belegen. So wird (je nach Menü) beispielsweise Blut für die Eisenversorgung, Leber für die Vitamin-A-Versorgung, Eierschale für die Kalzium-Versorgung oder Seealgenmehl für den Jod-Bedarf eingesetzt. Kohlenhydrate wie Getreide, Kartoffeln und Reis kommen im ebarf-Katzenfutter nicht vor, Zucker, Geschmacksstoffe, Farbstoffe und chemische Zusatzstoffe sind nirgends enthalten. Das allerdings sollte man bei dieser Art von Futter auch erwarten dürfen. Natürlich hat solch ein Futter seinen Preis, zwischen 1,20 €/100g (beim Monatspaket)und ca. 1,60 €/100g (beim Einzelmenü) sind kein Pappenstil. Betrachtet man jedoch die persönliche Arbeitsersparnis, die Barf-Effekte in Form von Katzengesundheit und damit langfristig weniger Tierarztkosten und nicht zuletzt den geringeren Futterbedarf im Vergleich zu herkömmlichen Nassfutter, so relativieren sich die Ausgaben für die Rohfleischfütterung schnell. Vorausgesetzt, die Katze macht fresstechnisch mit ;-)

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