Dienstag, 11. April 2017

Voll verkatert

als DVD, Blu-ray und Video on Demand.

Als mir die Agentur überraschend den Film zur Vorstellung auf Katzenkultur angeboten hat, habe ich angenommen. Eine Filmvorstellung auf Katzenkultur ist schließlich mal etwas neues für die Leser. Außerdem war ich gerade auf den PETA-Boykotaufruf des Kinofilmes „Bailey – ein Freund fürs Leben“ wegen Tierquälerei am Set gestoßen. Auch das Grund für mich, mir voll verkatert genauer anzusehen und wenigstens zu versuchen, mir auch diesbezüglich ein Bild zu machen. Zunächst aber zum Film selbst, dessen Inhalt ich dem Pressetext entnommen habe (man will ja nicht spoilern).

"Nach einem mysteriösen Unfall fällt Milliardär Tom Brand (KEVIN SPACEY) ins Koma und findet sich zu seinem allergrößten Entsetzen im Körper des Katers Mr. Kuschelpuschel wieder. Während sein labiler Gesundheitszustand in der Geschäftswelt zu wilden Spekulationen und unglaublichen Intrigen mit schwerwiegenden Folgen führt, kämpft Tom mit allen tierischen Mitteln um sein Leben und seine Firma. Hilfe erhofft er sich dabei von Felix Perkins (CHRISTOPHER WALKEN), dem Besitzer einer mysteriösen Tierhandlung. Wird Tom Brand einen Weg zurück in seinen menschlichen Körper finden? Werden seine Frau Lara (JENNIFER GARNER) und seine Tochter Rebecca (MALINA WEISSMAN) die Verschwörungen durchschauen und zu ihm halten? Und wird es seinem älteren Sohn David (ROBBIE AMELL) gelingen, das drohende Unheil von der Firma abzuwenden?"

Bewertung Film


Keine Frage, es macht Spaß, den Film anzuschauen. Sowohl die Leistungen der Schauspieler als auch der Katzen machen den Konsum der Komödie zu einem echten Vergnügen. Natürlich ist das Konzept des Rollentauschs nicht neu und auch die Läuterung eines seine Mitmenschen vernachlässigenden Workoholics ist nicht nur aus unzähligen Weihnachtsgeschichten bekannt. Trotzdem, es ist gelungen aus sagen wir einmal "emotionalen Selbstläufern" eine wirklich originelle und - durch unerwartete Wendungen - spannende Story zu konzipieren, die dem Zuschauer nicht nur Lach- sondern durchaus auch Rührungstränen in die Augen treibt.
Je nach persönlichen Interessen ist auch das Bonusmaterial interessant. Klar, wer auf Schauspielerinterviews und die dabei üblichen Lobeshymnen auf die jeweiligen KollegInnen und natürlich den Regisseur steht findet am Making Of seine helle Freude. Zwar ist das Bonusmaterial mit deutschen Untertiteln versehen, gute englischkenntnisse, vom amerikanischen englisch bis hin zum Knautschamerikanisch sind allerdings von Vorteil.

Bewertung Katzeneinsatz

Gleiches gilt für das Featurette "Dreharbeiten mit Katzen". Hier erfährt der Zuschauer, dass es recht schwierig war, die richtigen Katzen insbesondere für Mr. Kuschelpuschel, den tierischen Protagonisten des Films aufzutreiben. Ja, Sie haben richtig gelesen, die richtigen Katzen. Denn Kuschelpuschel 1 bringt beispielsweise die notwendige Ruhe mit, die in einer speziellen Szene gebraucht wird, Kuschelpuschel 2 ist eher für die turbulenten Szenen geeignet und überhaupt, muss Katz gelegentlich auch mal wegen vorübergehender Arbeitsverweigerung ausgetauscht werden. Nachvollziehbar, dass die Beschaffung der Katzen schwierig war, denn natürlich mussten sie sich so ähnlich wie nur möglich sehen und vor allem den gleichen aber so unvergleichlichen Blick haben, den Mr. Kuschelpuschel auszeichnet. Und sie müssen hart im Nehmen sein, ähnlich wie ausstellungsgeplagte Vorzeige-Rassekatzen. Denn, so zeigt das Featurette, besondere Rücksicht auf die empfindlichen Ohren der Hauptdarsteller gibt es am Set nicht. Selbst die Tiertrainerin, die die Katzen mittels Klickertraining auf ihre Aufgaben bei den Dreharbeiten vorbereitet, bedient sich ihrer schrillen Stimme mit einer Lautstärke, die tatsächlich in der Lage ist, das permanente Durcheinander von Anweisungen, Kommentaren und Gelächter zu durchdringen.

Animationen und Dummy

Die Tiere scheinen es irgendwie wegzustecken und ja, ich kenne auch persönlich Katzen, die sich von menschlichem Trubel geradezu magisch angezogen fühlen. Die Katzen, die ich kenne, setzten sich diesem Stress jedoch freiwillig aus und verschwinden, wenn sie genug davon haben.
Zumindest bei mir hinterlässt die Betrachtung des Featurettes also gemischte Gefühle, obwohl es so scheint, als hätte man von den Katzen nicht mehr verlangt, als diese zu geben bereit waren. Immerhin sind ja viele problematische Katzenszenen animiert und nicht zuletzt kommt auch ein Dummy zum Einsatz. So selbstverständlich bei dem Sturz Mr. Kuschelpuschels vom Hochhaus oder bei doch sehr ungeschickten Stürzen, die Tom Brand im ungewohnten Katzenkörper anfangs aufs Parkett legt.

Fazit

Es ist sicherlich eine Frage der persönlichen Entscheidung, inwieweit man mit der grundsätzlichen PETA-Position hinsichtlich des Einsatzes von Tieren in den Medien übereinstimmt. Auf jeden Fall ist "Voll Verkatert" ein schöner, unterhaltsamer Film, den zu empfehlen ich auch unter Tierschutzgesichtspunkten für vertretbar halte. Die notwendige Diskussion um die kommerzielle Nutzung von Tieren im Unterhaltungssektor, bleibt davon unberührt. Und so erlaube ich mir festzustellen, dass ich mich persönlich bei vollanimierten Unterhaltungstierfilmen wohler fühle.

PETA-Boykotaufruf des Kinofilmes „Bailey – ein Freund fürs Leben“

 
Allround-Talent Barry Sonnenfeld („Men in Black“, „Die Addams Family“) holte sich für seine spritzige Komödie VOLL VERKATERT renommierte Hollywood-Stars vor die Kamera. In der männlichen Hauptrolle begeistert Oscar®-Preisträger Kevin Spacey („House of Cards“, „Kill the Boss“). Oliver Kalkofe (Synchronsprecher u.a. in „Little Britain“, „Doctor Who“, „Cars“) leiht in der deutschen Fassung Stubentiger Mr. Kuschelpuschel seine Stimme. Vervollständigt wird der prominente Cast durch Jennifer Garner („Dallas Buyers Club“, „Mother’s Day: Liebe ist kein Kinderspiel“, „30 über Nacht“), Malina Weissman („Teenage Mutant Ninja Turtles“, „Supergirl“), Robbie Amell („Modern Family“, „The Flash“) und Christopher Walken („7 Psychos“, „Klick“, „Catch Me If You Can“). Hinter der Kamera stand der erfahrene deutsche Kameramann Karl Walter Lindenlaub („Independence Day“, „Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia“).
Das Bonusmaterial enthält ein Making of, das Featurette „Dreharbeiten mit Katzen“ sowie Katzen Outtakes.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen