Donnerstag, 3. März 2016

111 Katzen die man kennen muss

Bob der Streuner, die Grinsekatze, Garfield und natürlich die berühmten Schiffskatzen wie Oskar, Trim oder Mrs. Chippy sind mit dabei, wenn es um die 111 Katzen, die man kennen muss, geht. Und selbstverständlich dürfen Bastet, Choupette Lagerfeld oder die Maneki-neko nicht fehlen. Aber 111 bemerkenswerte Katzen zusammenzubekommen, ohne Katzenfans mit Bekanntem zu langweilen, ist gar nicht so einfach.

Elke Pistor ist das in ihrem Buch mit gewissen Einschränkungen gelungen. Immerhin hat nicht jeder Leser bei Facebook die Seite von Emil dem roten Reisekater auf dem Schirm und selbst wenn, sind  nicht allen Fans die Hintergründe des reisefreudigen Rottigers bekannt. Und auch der bei Insidern schon legendäre Max Schneider dürfte trotz all seiner Verdienste noch keinen Weltruhm erlangt haben. Bereits der erste Protagonist, ein gewisser Acater, der im 15. Jahrhundert den im Tower schmachtenden Sir Henry Wyatt durch die Beschaffung von Frischfleisch vor dem Verhungern rettete, ist selbst für Katzen- und Geschichtsfans eine Überraschung.

Überraschend, knapp und knackig

Von solchen außergewöhnlichen Katzenpersönlichkeiten hat Elke Pistor eine ganze Reihe ausgegraben und das Buch damit auch für Kenner zu einer wahren Fundgrube gemacht. Hier sei nur die Katze erwähnt, die sich in die Dreharbeiten zum Paten ein- und damit eine Filmrolle erschlichen hat. Oder das feline Grundschulmaskottchen mit dem ungewöhnlichen Namen Room 8.  Es ist ihr ebenfalls das Kunststück gelungen, jeder Katzenpersönlichkeit lediglich eine Doppelseite – eine Seite Text, gegenüberliegend eine Seite Foto - zu widmen, und diese dennoch informativ und kurzweilig zu gestalten. Und natürlich macht jedes Portrait Lust auf mehr Informationen zu dem vorgestellten Katzentier, nicht immer gibt Elke Pistor hier ausreichende Recherchemöglichkeiten preis.

Fortsetzung wünschenswert

Ob bei den 111 Katzen, die man kennen muss auch der Weltkatzentag, die Katzenstadt Kuching, Katzencafés, „die Katze in Zahlen“ oder Katzensprichwörter wie „Die Katze im Sack“ und anderes thematisiert werden müssen, mag jeder Leser selbst entscheiden. Ich denke, es hätte tatsächlich noch einige bemerkenswerte feline Individuen mehr gegeben, die statt der allgemeinen Themen hätten Einzug in die Hall of Fame beziehungsweise das who is who der Katzenwelt halten können. Dennoch, das Buch ist zweifellos allen Katzenfreunden uneingeschränkt zu empfehlen, vielleicht gibt es ja irgendwann einen Folgeband.

Elke Pistor: 111 Katzen die man kennen muss. Emons 2016, Taschenbuch, 239 Seiten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen