Mittwoch, 26. September 2012

Interview mit einem Kater 3











Sally im Gespräch mit Max Schneider

Er gilt als Gourmand und Bonvivant der Katzenszene und manch ein Künstler hat Bildnisse von ihm angefertigt, die ihn in die Nähe der Götterwelt rücken. Die Rede ist von Max Schneider, einem Vertreter unserer Spezies, der felis silvestris catus, dem diese Bezeichnung ganz besonders auf den Leib geschnitten zu sein scheint. So deutet bereits das Wort „silvestris“ darauf hin, dass es Max – natürlich nur im übertragenen Sinne – gerne mal krachen lässt und sich gelegentlich auch mal auf den einen oder anderen ungeschützten Nasenstupser einlässt. Aber der feline Halbgott hat auch seine praktisch-intellektuellen Stärken, wie der Zusatz „catus“ (lat. pfiffig, gewandt, scharfsinnig) belegt.
Für das Magazin katzen-kultur möchte ich mich im persönlichen Gespräch der Persönlichkeit des Max Schneider nähern, der  – wie Sie, liebe Leser, sehen werden – trotz seiner Berühmtheit ganz bodenständig und bescheiden (für einen Kater!) geblieben ist – die regelmäßige Versorgung mit Wurstpaketen vorausgesetzt.

Freitag, 14. September 2012

Die Original-Story des Schiffskaters Trim

erstmals in voller Länge in deutscher Übersetzung

Nun, da auf jeden Fall der endgültige Inhalt meines Buches "Forscher, Katzen und Kanonen" feststeht, darf ich auch ein kleines Geheimnis verraten: Im Anhang des Buches ist die vollständige Originalstory von Matthew Flinders Schiffskater Trim, so wie sie der Kapitän der Investigator Anfang des 19. Jahrhunderts niedergeschrieben hat, in voller Länge und – soweit ich weiß erstmals – in deutscher Übersetzung veröffentlicht. Zum Hintergrund der Geschichte hier ein Auszug aus dem Kapitel „Katzen an Bord“:

Dienstag, 4. September 2012

Die Story von Sally und Benno 4



Das Ende des goldenen Zeitalters


Schon als wir Nando und Garfield kennengelernt hatten waren sie nicht mehr die Jüngsten. Und natürlich waren die vergangenen fünf, sechs Jahre auch nicht spurlos an den beiden vorübergegangen. Als Nando schließlich über die Regenbogenbrücke ging und eine zwar immer noch selbstbewusste aber wackelige und taube Garfield zurückgelassen hatte, da änderte sich für die Drei aus dem Tierheim so einiges.

Der alte Nando in Begleitung von Benno
Die Besitzer des Reiterhofes hatten sich gleich zwei neue Hunde zugelegt. Jung und verspielt waren sie und während Garfield den stürmischen Gesellen erfolgreich trotzte, indem sie sich einfach mitten in den Hof setzte und sich nur durch ihre Körpersprache von Beginn an Respekt verschaffte, waren unsere drei nun bald nicht mehr ihres Lebens sicher. Nicht, dass die beiden neuen Hunde ein wirkliches Problem dargestellt hätten. Es wäre ein Leichtes gewesen, ihnen beizubringen, dass unsere drei zum Hof gehörten und daher Tabu waren. Immerhin hatten Benno und Sally – die an ihrem Logenplatz unter dem Kotflügel auf dem Vorderreifen oder auf der Hinterachse meines Geländewagens ohnehin unangreifbar war – nach ausgiebiger Beobachtung der beiden Spielkälber bereits erste Testprovokationen gestartet.

Montag, 3. September 2012

Die Story von Sally und Benno 3


Bei den Kumpels abgemeldet


Zwei Monate waren vergangen und längst kamen weder fremde Katzen noch Waschbären noch Igel, um sich ihren Winterschlafspeck anzufressen. Denn es war schon Winter, Frost und erster Schnee hatten schon Einzug gehalten und die kleine Sally irrte noch immer draußen herum.

ein beliebter Aussichtsplatz von Sally
Aber immerhin akzeptierte sie inzwischen unsere Anwesenheit und wenn wir die Tür nicht wieder verschlossen, dann kam sie auch schon für ein paar Minuten zu uns ins Zimmer, um sich hier vorsichtig umzusehen. Und als sie sich dann auch schon mal behutsam streicheln ließ, bevor sie wieder verschwand, wagten wir es, sie einzufangen und wieder auf den Heuboden zu ihren Kumpels zurückzubringen.
Als hätte die kleine Katze nicht schon genug durchgemacht, ereilte sie nun der nächste Schicksalsschlag. Benno und Tinka hatten sich angefreundet und nach ihrer langen Abwesenheit war Sally für die beiden nun eine fremde Katze geworden, die in ihr Revier eindrang. Ganz praktisch bedeutete dies, dass Benno und Tinka die kleine Schwarze so lange jagten und prügelten, bis sie sich in eine Ecke des Heubodens verkroch und sich nicht wieder hervortraute. Zum Füttern mussten wir erst ihr Versteck finden und die so lange vor den anderen beschützen, bis sie wenigstens etwas von ihrem Futter vertilgt hatte. Und während die anderen beiden fröhlich auf dem Heuboden herumtollten und Mäuse jagten, musste sich Sally irgendwelche versteckten Gänge entlangschleichen, um von den Beiden nur nicht entdeckt zu werden.

Sonntag, 2. September 2012

Die Story von Sally und Benno 2


Der Kampf um Sallys Rückkehr


Lange Zeit fühlten sich die Katzen auf dem Heuboden recht wohl. Es gab genügend zu jagen, es gab ausreichend Verstecke und es gab viele kuschelige Plätze in Heu und Stroh. Aber dann, eines Herbsttages, war Sally verschwunden, einfach weg. So sehr wir auch suchten und lockten, die kleinste der drei Katzen, die kurzbeinige Sally war nicht mehr auf dem Heuboden.

Samstag, 1. September 2012

Die Story von Sally und Benno 1


Einige Leser des Interviews, das die Redaktionskatze Sally mit Benno, dem Chef der Schwarzbärflotte geführt hat, waren ob des etwas gehässigen Untertons Sallys ein wenig irritiert. Aber Sally und Benno haben eine sehr lange und recht schwierige gemeinsame Vergangenheit, die ich zum Verständnis des gespannten Verhältnisses zwischen den Beiden an dieser Stelle in mehreren Teilen vorstellen werde.
Es begann im Jahr 2002, als es meine Frau und ich von Berlin auf einen nordosthessischen Reiterhof verschlagen hatte.

Wie wir Katzenmenschen wurden


Warum es ausgerechnet diese drei Katzen waren, die aus dem Tierheim auf den Reiterhof geholt wurden, daran erinnert sich niemand so richtig. Tatsache ist, dass es eigentlich nur zwei Katzen sein sollten, die als Ratten- und Mäusejäger auf dem Hof eingesetzt werden sollten. Es ging den Besitzern des Reiterhofes also nicht wirklich um die Liebe zu Katzen, sondern darum, dass sie ihren Zweck erfüllten. Letztendlich waren es eben drei der Pelztiere, ungefähr ein bis zwei Jahre alt, wie man im Tierheim erklärte.