Bei den Kumpels abgemeldet
Zwei Monate waren vergangen und längst
kamen weder fremde Katzen noch Waschbären noch Igel, um sich ihren
Winterschlafspeck anzufressen. Denn es war schon Winter, Frost und erster
Schnee hatten schon Einzug gehalten und die kleine Sally irrte noch immer draußen
herum.
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ein beliebter Aussichtsplatz von Sally |
Aber
immerhin akzeptierte sie inzwischen unsere Anwesenheit und wenn wir die Tür
nicht wieder verschlossen, dann kam sie auch schon für ein paar Minuten zu uns
ins Zimmer, um sich hier vorsichtig umzusehen. Und als sie sich dann auch schon
mal behutsam streicheln ließ, bevor sie wieder verschwand, wagten wir es, sie einzufangen
und wieder auf den Heuboden zu ihren Kumpels zurückzubringen.
Als hätte
die kleine Katze nicht schon genug durchgemacht, ereilte sie nun der nächste
Schicksalsschlag. Benno und Tinka hatten sich angefreundet und nach ihrer
langen Abwesenheit war Sally für die beiden nun eine fremde Katze geworden, die
in ihr Revier eindrang. Ganz praktisch bedeutete dies, dass Benno und Tinka die
kleine Schwarze so lange jagten und prügelten, bis sie sich in eine Ecke des Heubodens
verkroch und sich nicht wieder hervortraute. Zum Füttern mussten wir erst ihr
Versteck finden und die so lange vor den anderen beschützen, bis sie wenigstens
etwas von ihrem Futter vertilgt hatte. Und während die anderen beiden fröhlich
auf dem Heuboden herumtollten und Mäuse jagten, musste sich Sally irgendwelche versteckten
Gänge entlangschleichen, um von den Beiden nur nicht entdeckt zu werden.